Albert Speer (* 19. März 1905 in Mannheim; † 1. September 1981 in London), Architekt, war in der Zeit des Nationalsozialismus seit 1931 Mitglied der NSDAP und der SA, wird 1934 Leiter des „Amtes Schönheit der Arbeit“ und Mitglied der Reichspropagandaleitung sowie Beauftragter für Städtebau im Stab von Rudolf Heß, 1937 Generalinspekteur für die Neugestaltung deutscher Städte, 1938 Mitglied des Preußischen Staatsrates und Träger des Goldenen Parteiabzeichens der NSDAP, 1941 Mitglied des Reichstags, 1942 Reichsminister für Bewaffnung und Munition und Generalinspekteur für das Straßenwesen sowie Generalinspekteur für Wasser und Energie, 1943 Reichsminister für Rüstung und Kriegsproduktion. Als enger Vertrauter von Hitler, Goebbels, Todt, Heß und anderen führenden Nationalsozialisten ist Speer maßgeblich an der Organisation des politischen Systems im Deutschen Reich beteiligt. Seine Erfolge im Bereich der Rüstungsproduktion trotz der Materialknappheit und der laufenden Bombardierungen durch die Alliierten fußen wesentlich auf dem Einsatz von Zwangsarbeitern und Häftlingen aus den Konzentrationslagern.
Wegen des zunehmenden Rohstoffmangels erkennt Speer 1944, dass die Rüstungswirtschaft zusammenbrechen wird und plädiert bei Hitler auf Beendigung der Kriegsaktivitäten. Nach dem gescheiterten Attentat vom 20. Juli 1944 taucht sein Name in Dokumenten der Widerstandskämpfer auf, die ihn als möglichen Minister nach einem Umsturz vorgesehen hatten. Zu seinem Glück stand hinter seinem Namen ein Fragezeichen, so dass er Hitler davon überzeugen konnte, er sei hierüber nicht informiert gewesen und habe nicht in Kontakt mit den Attentätern gestanden.
Ab 1945 widersetzt sich Speer Hitlers Politik der „verbrannten Erde“ und sabotiert Befehle, alle lebenswichtigen Einrichtungen (im industriellen und landwirtschaftlichen Sektor) im „deutschen Reich“ zu zerstören.
Im Nürnberger Kriegsverbrecherprozess 1945 gesteht Speer seine Schuld ein. Er wird 1946 zu 20 Jahren Haft wegen Kriegsverbrechen und Verbrechen gegen die Menschlichkeit verurteilt, die er im ehemaligen Militärgefängnis Berlin-Spandau absitzt. 1966 wird Speer entlassen und publiziert in den Folgejahren mehrere Bücher, darunter seine „Erinnerungen“. 1981 verstirbt er während eines Besuchs in London.
Quellen: https://www.dhm.de/lemo/biografie/albert-speer sowie Sereny Gitta, Albert Speer: His Battle with Truth, Alfred A. Knopf-Verlag, New York 1995, deutsche Übersetzung: Helmut Dierlamm, Klaus Fritz, Norbert Juraschitz, Das Ringen mit der Wahrheit – Albert Speer und das deutsche Trauma, Kindler Verlag, München 1995, ISBN: 3-463-40258-0