Das Winterhilfswerk (im Krieg umbenannt in „Kriegswinterhilfswerk“) war eine Organisation der Nationalsozialisten, die vordergründig Arbeitslosigkeit und Armut bekämpfen sollte. Nach seiner Gründung im September 1933 wuchs das Winterhilfswerk sowohl organisatorisch als auch hinsichtlich des eingenommenen Spendenaufkommens mit rasanter Schnelligkeit zu immenser Größe. Mit seiner Hilfe versuchte das nationalsozialistische Regime auf einer weiteren Ebene den Gedanken der egalitären Volksgemeinschaft in den Köpfen der Menschen zu etablieren. Ein Hinweis auf die wirkliche Funktion des Winterhilfswerkes ist, dass die Organisation der Aufsicht des Propagandaministeriums unterstand.
Das Winterhilfswerk veranstaltete nicht nur unzählige Straßen- und Haussammlungen, die, propagandistisch aufbereitet, in den Zeitungen und im Rundfunk dargestellt wurden und ungeheure Gewinne erzielten (die Haussammlung im Winter 1935/1936 beispielsweise erbrachte über 31 Millionen Reichsmark). Auch durch Abzeichenverkauf, Spenden von Unternehmen, Verbänden oder Einzelpersonen und durch Veranstaltungen wie die sogenannten „Eintopfsonntage“ (an diesen Sonntagen waren Bevölkerung und Gaststätten durch Anordnung der Reichsregierung verpflichtet, nur einfache Eintopfgerichte zu verzehren bzw. anzubieten. Ihr Preis durfte pro Portion 50 Reichspfennige nicht überschreiten. Die Differenz zum Preis einer gewohnten „besseren“ Sonntagsmahlzeit sollte dem Winterhilfswerk gespendet werden) gelangten große Summen in die Hände der Organisation.