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Mit seinem ersten Klavierkonzert hatte Brahms 1859 die furchtbarste Niederlage seiner Laufbahn erlebt, und er brauchte über zwanzig Jahre, um Mut für einen zweiten Anlauf zu fassen. Vielleicht gab ihm die Schönheit Italiens (Reise bis nach Sizilien 1881) Sicherheit, dieses mächtigste aller romantischen Konzerte zu schaffen, das mit seinen Gebirgen von Sexten und Oktaven so extrem schwierig zu spielen ist. Mit seiner breiten, marmorhaft getürmten Größe hat das Werk die Zweifler verstummen lassen, doch man vermisst auch jene sehnsüchtige Wehmut, jenes fast intime Aroma, das Brahms‘ Formkunst das Abweisende nimmt.
(gekürzt)
Quelle: http://www.rondomagazin.de/kritiken.php?kritiken_id=5372 12.11.2016 21.30 Uhr