Adorno (geb. 11.09.1903, gest. 06.08.1969) war Philosoph, Soziologe und Musiktheoretiker und einer der Hauptvertreter der sogenannten „Frankfurter Schule“ oder „Kritischen Theorie“. Durch seine Kritik an der deutschen Nachkriegsgesellschaft wird er nach dem Zweiten Weltkrieg zum wichtigsten Theoretiker der „Neuen Linken“ und der 1968er-Generation. Bekannte Werke von ihm sind unter anderem „Dialektik der Aufklärung“ (1947), „Minima Moralia“ (1951) und „Negative Dialektik“ (1966).
Während seines Studiums (Philosophie, Soziologie, Psychologie und Musiktheorie in Frankfurt/Main) schließt er Freundschaft mit Max Horkheimer und Walter Benjamin und arbeitet neben seinem Studium als Musikkritiker. 1931 habilitiert sich Adorno und wird Dozent an der Universität Frankfurt/Main.
1933 wird Adorno wegen seiner jüdischen Wurzeln von den Nationalsozialisten die Lehrbefugnis entzogen. Im folgenden Jahr emigriert er nach Oxford.
1938 zieht er in die USA und wird dort offizielles Mitglied des nach New York übergesiedelten Instituts für Sozialforschung. In den USA verfasst er gemeinsam mit Max Horkheimer das Werk „Dialektik der Aufklärung“ (erschien in den USA 1947).
1949 kehrt Adorno nach Deutschland zurück. In Frankfurt/Main erhält er eine außerplanmäßige Professur für Sozialphilosophie. In den folgenden Jahren ist Adorno als Verfasser, Herausgeber und Mitherausgeber an zahlreichen kritischen Schriften zu gesellschaftlichen Theorien und Realitätsbeschreibungen beteiligt.
In den 60er Jahren gilt er neben Max Horkheimer und Herbert Marcuse als Hauptvertreter der Frankfurter Schule und der Kritischen Theorie. Mit seiner Kritik an der bürgerlichen Ideologie der zu Wohlstand gekommenen Nachkriegsgesellschaft und an der modernen bürokratisierten und technisierten Welt erreicht er vor allem die junge Generation. Dabei lehnt er wie Horkheimer und Marcuse die gewalttätige Zuspitzung der Studentenbewegung und jede Art von Terror, auch den im Dienste der Revolution, entschieden ab.
Quelle: https://www.hdg.de/lemo/biografie/theodor-w-adorno.html