Kurstadt nördlich von Frankfurt/Main mit derzeit etwa 53000 Einwohnern.
In Bad Homburg entwickelte sich ab Mitte des 19. Jahrhunderts ein reger Kurbetrieb mit einer berühmten Spielbank („Mutter von Monte Carlo“), nach 1888 wurde die Stadt die Sommerresidenz von Kaiser Wilhelm II.
Die jüdische Gemeinde Bad Homburg bestand 1925 aus 475 Mitgliedern, 1938 gab es noch 71 Juden in der Stadt, 1943 keine mehr. Mitte März 1933 wurden in der Synagoge Fensterscheiben eingeworfen, Eingänge jüdischer Geschäfte wurden von SA-Angehörigen besetzt. In den Folgejahren kam es zu weiteren Vertreibungen, begleitet von der „Arisierung“ jüdischer Firmen und jüdischen Grundbesitzes. 1938 wurde die Synagoge von SA-Männern in Brand gesteckt, die Ruinen wurden später durch die Wehrmacht gesprengt. Am Folgetag wurden die jüdischen Männer aus ihren Wohnungen geholt und über Frankfurt/Main ins KZ Buchenwald verschleppt. Mindestens 81 der in Bad Homburg geborenen Juden sind während der NS-Zeit ermordet worden.
1945 erlitt die Stadt durch aliierte Bombenabwürfe starke Zerstörungen. Der Kurbetrieb ging nach Ende des Zweiten Weltkrieges zurück, das Kurhaus und weitere Gebäude waren durch die Bombardierungen massiv beschädigt worden. Bad Homburg wurde in den Folgejahren zu einem wichtigen Behördensitz, unter anderem befand sich hier der Dienstsitz des Oberbefehlshabers der US-Streitkräfte, General Lucius D. Clay, des späteren Militärgouveneurs der US-amerikanischen Besatzungszone.