Am 16. Februar 1962 zerstört eine ungeheure Flutwelle der Elbe, aus der Nordsee kommend, die Deiche in Hamburg. Über 300 Menschen verlieren ihr Leben, mehrere tausend Hab und Gut und werden obdachlos. Schon kurz nach Mitternacht bricht der erste Deich: Acht Menschen sterben. Eine Stunde später versagt die Stromversorgung, um zwei Uhr bricht der Deich am Wilhelmsburger Spreehafen, und das eindringende Wasser bringt mehr als 200 Menschen den Tod. Viele von ihnen sind Kinder und Alte, die sich nicht mehr aus den niedrig gelegenen Behelfsheimen retten können, die dort nach dem Krieg errichtet worden waren. Um kurz nach drei Uhr steht der Pegel bei St. Pauli bei + 5, 70 Metern über NN. Rettung und Hilfe werden von insgesamt etwa 26 000 Helfern (Bundeswehrsoldaten, US-Air-Force, Royal Air Force, Polizisten, Feuerwehrmännern, Mitgliedern ziviler Hilfsorganisationen und Privatleuten) geleistet. Viele Bürger spenden Kleider und Essen, obdachlose Menschen werden spontan aufgenommen.
Am 26. Februar 1962 versammeln sich über 100 000 Menschen auf dem Rathausmarkt zu einer Trauerfeier, bei der neben Mitgliedern der Bundesregierung auch Bundespräsident Lübke anwesend ist.