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In der Musikgeschichte bezeichnet „Romantik“ die Zeit etwa ab 1830 bis Anfang des 20. Jahrhunderts. In der Literaturgeschichte wird die Romantik schon als etwa 1810 beginnend eingeordnet; sie war daher für die Musikentwicklung wegweisend. In der Romantik spielen die menschlichen Gefühle und die Wahrnehmung der Natur die zentrale Rolle. Politische Veränderungen zeichneten diese Epoche aus: Frankreichs Vorherrschaft in Europa endete, der Wiener Kongress ordnete die europäischen Länder neu, das erste deutsche Kaiserreich wurde durch den „Deutschen Staatenbund“, dieser anschließend durch das „zweite Kaiserreich“ abgelöst.

Gleichzeitig entstanden in Deutschland und Europa viele bahnbrechende industrielle und verkehrstechnische Anlagen: 1834 der erste Elektromotor, 1835 die erste Eisenbahn, 1849 der Stahlbeton, 1858 das erste Seekabel zwischen Großbritannien und Amerika, 1863 Entwicklung des TNT und 1867 des Dynamits, 1876 der Ottomotor, 1877 das Telefon, 1878 die Glühlampe, 1897 der Dieselmotor, 1881 der Eisenbahntunnel durch den Gotthard, 1887 die Schallplatte, 1889 der Eiffelturm und vieles mehr.

Die Musik gilt in der Romantik als universelle Sprache der Menschheit. Sie ist das Medium des menschlichen Inneren, Symbol des Kosmos und Botschafterin höherer Welten. Die bisherigen klassischen Formen der Musik werden aufgebrochen und erweitert, Melodik, Harmonik und Rhythmik verändert. Gleichzeitig und parallel gibt es aber auch starke Strömungen, die eine Rückbesinnung auf frühere Musik fordern.

Die gesellschaftlichen Entwicklungen führten dazu, dass Musik nicht mehr nur für „hochgestellte“ Zuhörer am Hof oder in einer Kirche aufgeführt wurde, sondern zunehmend in der großen Öffentlichkeit. Typisch dafür ist der in dieser Zeit entstehende bürgerliche Konzertsaal.

Wichtige Komponisten der Romantik sind (Auswahl ohne Anspruch auf Vollständigkeit): Carl Maria von Weber (1786 – 1826), Franz Schubert (1797 – 1828), Felix Mendelssohn-Bartholdy (1809 – 1869), Robert Schumann (1810 – 1856), Richard Wagner (1813 – 1883), Giuseppe Verdi (1813 – 1901), Johannes Brahms (1833 – 1897), Gustav Mahler (1860 – 1911).


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