Am 25. September 1944 erließ Hitler einen sogenannten „Führererlass“, der die Aufstellung einer Truppe von Männern zwischen 16 und 60 Jahren befahl, die bisher aus beruflichen, gesundheitlichen oder Altersgründen noch nicht eingezogen worden waren. Dieses letzte Aufgebot wurde von den Nationalsozialisten trotz klar absehbarer Niederlage ins Feuer geschickt und erhielt den Namen „Volkssturm“. Zuständig für diese völlig unzureichend ausgebildete und ausgestattete „Truppe“ war politisch Bormann, militärisch Himmler.
Wegen der schlechten Ausrüstung, wegen mangelnder Erfahrung und auf Grund der unzulänglichen Ausbildung waren die Verluste groß. Dazu kam, dass die Männer trotz ihrer feldgrau umgefärbten Partei-Uniformen und einer Armbinde mit der Aufschrift: „Deutscher Volkssturm – Wehrmacht“ oftmals von den gegnerischen Soldaten als Partisanen eingestuft und entsprechend behandelt wurden. In den Vermisstenkarteien wurden nach Kriegsende 175 000 Volkssturmangehörige gezählt; die genaue Zahl der Gefallenen ist unbekannt.
Quelle: Friedemann Bedürftig, Drittes Reich und Zweiter Weltkrieg, Piper-Verlag, München 2002, ISBN: 3-492-04405-0