Adolf Eichmann (1906 – 1962) wurde 1933 Mitglied der SS und 1934 SS-Scharführer im „Judenreferat“ des SS-Hauptamtes. 1938 erhielt er den Auftrag zum Aufbau einer „Zentralstelle für jüdische Auswanderung“ in Wien. Durch Schikanen erzwang er in den folgenden eineinhalb Jahren die Auswanderung von 150 000 österreichischen Juden, die fast ihre gesamte Habe verloren. Ab Dezember 1939 war er im Reichssicherheitshauptamt (RSHA) für „Räumung“ und „Judenangelegenheiten“ zuständig, was die Deportation von drei Millionen jüdischen Menschen in die Vernichtungslager umfasste. In Ausschwitz war er persönlich bei Massenvergasungen anwesend.
Eichmann hielt sich als Person jedoch immer im Hintergrund, so dass die Amerikaner nach Kriegsende nicht ahnten, wen sie gefangengenommen hatten. Ihm gelang die Flucht, die ihn mit kirchlicher Hilfe nach Argentinien führte. Ende der fünfziger Jahre wurde er dort enttarnt, nach Israel entführt, dort zum Tode verurteilt und hingerichtet.
Quelle: Friedemann Bedürftig, Drittes Reich und Zweiter Weltkrieg, Piper-Verlag München 2002